#2025Suzuka8Hours: Achter in der Startaufstellung nach mühsamen Trainingstagen
Marcel Schrötter und das SDG-Ducati Team Kagyama kämpften in der Vorbereitung auf berühmte Langstreckenrennen in Suzuka am Sonntag mit massiven Grundsatzproblemen.
Der 32-jährige Marcel Schrötter ging mit anderen Erwartungen in die 2025er Ausgabe des legendären Acht-Stunden-Rennens in Japan. Im Team des ehemaligen Rennfahrers Yukio Kagayama hat Schrötter das Vergnügen, die Ducati Panigale V4R zu fahren, das derzeit beste Superbike.
Allerdings hat das letztjährige Rennen der «Suzuka 8 Hours» gezeigt, dass das Motorrad in der Spezifikation für dieses Langstreckenrennen einen sehr hohen Kraftstoffverbrauch hatte. Um diese Schwächen zu beseitigen, arbeiten die Software-Ingenieure fieberhaft an neuen Mappings.
Diese Tatsache schränkte das Testprogramm des Teams am Mittwoch und Freitag gewaltig ein. Nach dem freien Training am Freitagmorgen verhalf ein Austausch der Software für die Qualifikationstrainings, zwei pro Gruppe (blau, gelb, rot), zu einer leichten Verbesserung der Situation. Zur Ermittlung der Rangliste wurde die durchschnittliche Rundenzeit jedes Teamfahrers herangezogen wurde.
Marcel Schrötter schaffte in QP2 in allerletzter Minute eine 2´06.357, war damit aber nur geringfügig langsamer als die persönliche Bestzeit seiner Teamkollegen Leon Halsam und Ryo Mizuno, die am Samstagnachmittag auf Zeitenjagd im prestigeträchtigen «Top 10 Trail» gingen. Dort erzielte der Engländer Haslam eine ähnliche Rundenzeit wie Schrötter am Vortag und sicherte damit den achten Startplatz für das japanische Team.
Der paneuropäische Sender Eurosport überträgt am Sonntag neun Stunden lang live auf seinen beiden Kanälen «Discovery+» und «Eurosport 2». Die Übertragung beginnt um 04:00 Uhr MESZ.
#23 Marcel SCHRÖTTER (SDG-Ducati Team KAGAYAMA, Ducati Panigale V4R)
«Im Hinblick auf die Probleme, die wir seit Mittwoch haben, war mein Qualifying okay. Was die Technik angeht, hatten wir mehr Probleme als erwartet. Wir sind nicht viel zum Fahren gekommen. Das Gleiche gilt für meine Teamkollegen. Gestern und heute gab es nur sehr wenige produktive Runden. Dadurch konnten wir kaum an der Abstimmung arbeiten, weil keine Long Runs möglich waren. Unsere Ingenieure sind nur damit beschäftigt, die Elektronik des Motorrads zu verbessern. Die Situation ist für uns Fahrer nicht einfach zu verkraften, und natürlich ist sie auch für unseren Teamchef sehr enttäuschend, der sich mehr erwartet hatte. Seine Vorstellung war, dass sich das Team im Vergleich zum letzten Jahr deutlich verbessern würde. Letztes Jahr war die Ducati hier sehr schnell, aber mit einem etwas zu hohen Benzinverbrauch. In dieser Hinsicht sollte nun ein Schritt gemacht werden. Deshalb wird mit Hochdruck an den Mappings gearbeitet, und auch der neue Rennsprit spielt eine Rolle. Die bisherigen Sessions waren sehr hart. In den Qualifyings konnten wir das Motorrad mit dem Mapping fahren, welches das Team in der japanischen Meisterschaft verwendet. Damit hat es ganz gut funktioniert. Trotzdem lag die Leistung gefühlt bei nur 80 Prozent, was die Top-Speed-Listen deutlich unterstreichen. Normalerweise sollte das nicht der Fall sein, denn unser Motorrad ist eigentlich eine Rakete. Die Ducati hat von Natur aus unglaublich viel Power. Sie war letztes Jahr stets das schnellste Motorrad im Feld mit über 300 km/h. Diesmal ist es andersherum. Ich musste die Erfahrung schlucken, dass mir andere Motorräder auf den Geraden weggezogen sind, was bei einigen Konkurrenzmarken normalerweise nicht passieren sollte.»
«In Anbetracht dieser Umstände stehen wir immer noch gut da. Das zeigt auch, welches Potenzial in unserem Paket steckt. So gesehen waren die Qualifyings für das ganze Team in Ordnung. Ryo hat sich trotz seiner Verletzung gut verbessert, nachdem am Mittwochabend noch nicht sicher war, ob er am Wochenende fahren kann. Ich freue mich für ihn, dass er gesundheitlich so gut vorankommt und jetzt auf Augenhöhe mit Leon und mir ist. Er ist auch sehr wichtig für das Team. Seine schnellsten Rundenzeiten hier in Suzuka liegen im Bereich von 2:04 Minuten. Es ist also gut zu wissen, dass wir im Rennen auf ihn zählen können. Das Qualifying verlief für mich allerdings etwas unglücklich. Zunächst einmal spielte der Hinterreifen eine Rolle, weil ich nicht verstand, wie viel Grip in der ersten Runde zur Verfügung stand. Trotzdem schaffte ich eine 2'06 Mitte, vor allem mit Verkehr im letzten Sektor. Also musste ich die zweite Runde abbrechen, um etwas Luft nach vorne zu bekommen. In der Runde danach kam die rote Flagge heraus und kurz vor Ende der Session noch einmal. Deshalb konnte ich den Reifen nicht optimal nutzen. Trotzdem bin ich eine 2´06.3 gefahren, was immer noch sehr gut ist. Trotzdem bin ich ein bisschen enttäuscht, denn ich wollte unter die 2'06er-Marke kommen. Das war definitiv mein Ziel und auch möglich. Am Ende lagen meine Teamkollegen und ich innerhalb von zwei Zehntelsekunden beieinander. Aber wegen der roten Flagge war ich der Langsamste von uns, wofür ich mich nicht schämen muss. Schade ist, denn ich hätte gerne gehabt, wenn in dieser einen Runde am Samstagnachmittag alle Augen auf mich gerichtet gewesen wären, auch wenn meine beiden Kollegen einen guten Job gemacht haben, denn wir sind morgen auf dem achten Startplatz.»
«Wir wissen, dass wir eine gute Pace haben und ein gutes Rennen fahren können. Wir sind drei schnelle Fahrer, während viele andere Teams nur zwei schnelle Fahrer haben und einen, der dieses Niveau nicht ganz erreicht, was auch bei einigen guten Teams vorkommt. Ich denke also, dass wir in einer guten Position sein sollten, auch wenn es heute noch problematischer war als die Tage zuvor. Unsere Rennmaschine funktionierte überhaupt nicht, weshalb wir im freien Training auf die zweite Maschine umsteigen mussten. Eigentlich sollte die Abstimmung ähnlich wie bei der Rennmaschine sein, aber im freien Training fühlte sich alles sehr seltsam an. Danach war nicht mehr viel Zeit bis zum Top-10-Trail. Ich habe also grössten Respekt vor der Leistung von Leon und Ryo auf einem Motorrad, das sich völlig anders anfühlt, was nicht der Fall sein sollte, es aber definitiv war, um diese Leistung auf einer Runde zu erreichen. Vor allem hat Leon einen unglaublichen Job gemacht, nachdem er im ersten Sektor etwa eine halbe Sekunde verloren hatte, aber im zweiten Sektor mega-stark und nur unwesentlich langsamer als die Honda- und Yamaha-Werksfahrer war. Seine Zeit von 2:06,3 war in Ordnung. Dennoch sollte die Rundenzeit mit voller Leistung und fast leerem Tank eine Sekunde schneller sein. Mindestens 2'05 im mittleren bis unteren Bereich wäre das Ziel gewesen. Aber wie gesagt, wir haben mit einigen massiven Problemen zu kämpfen. Trotzdem sind wir noch im Spiel, auch wenn es wichtig ist, eine Lösung für das heutige Problem zu finden, das wirklich gross war. Hoffentlich haben wir morgen ein Motorrad, das funktioniert und über die lange Distanz durchhält. Auf jeden Fall freue ich mich auf mein drittes Acht-Stunden-Rennen in Suzuka, das ich bis zum Zieleinlauf geniessen möchte.»
EN: Eighth spot for 8 Hours after arduous days of practices
Marcel Schrötter and his SDG-Ducati Team Kagyama struggled with massive fundamental problems in preparation for Sunday's famous endurance competition in Suzuka.
32-year-old Marcel Schrötter went into the 2025 edition of the legendary eight-hour race in Japan with different expectations. As part of former racer Yukio Kagayama's team, Schrötter has the pleasure of riding a Ducati Panigale V4R, currently the best superbike around.
However, last year's «Suzuka 8 Hours» showed that the Italian manufactured bike had very high fuel consumption in the specification for this endurance race. To eliminate these weaknesses, software engineers are working on engineering new mappings.
These circumstances severely limited the team's testing program on Wednesday and Friday. After free practice on Friday morning, a change of software for qualifying sessions, two per group (blue, yellow, red), helped to slightly improve the situation. The average lap time of each team’s riders was used to determine the ranking.
Marcel Schrötter set a respectable 2´06.357 in QP2 at the very last minute, but was only slightly slower than the personal best times set by his team mates Leon Halsam and Ryo Mizuno, who went on the time attack in the prestigious «Top 10 Trail». on Saturday afternoon. There, British rider Haslam achieved a similar lap time to Schrötter the day before, securing eighth place for the start for the Japanese team.
#23 Marcel SCHRÖTTER (SDG-Ducati Team KAGAYAMA, Ducati Panigale V4R)
«With regards the problems we have been having since Wednesday, my qualifying was okay. In terms of technics’ aspects, we had more problems than expected. We did not get many laps in which was the same for my team mates. Yesterday and today, there were very less productive laps done. As a result, we were hardly able to work on the setup because long runs were not possible. Our engineers are busy improving the bike's electronics. The situation is not easy for us riders to cope with, and of course it is also very disappointing for our boss Yukio, who had expected more. The idea was that the team would improve significantly compared to last year. In 2024, the Ducati was very fast here, but with slightly too high fuel consumption. A step forward should now be taken in this regard. That is why we are working hard on the mappings, and the new racing fuel also plays a role. The sessions so far have been very tough. In qualifying, we were able to ride the bike with the mapping that the team uses in Japanese championship. It worked quite well. Nevertheless, the performance felt like only at 80 percent, which is clearly underlined by the top speed lists. Normally, that should not be the case, because our bike is actually a rocket. The Ducati has an incredible amount of power by nature. Last year, it was the fastest bike of the entire entry list with always reaching more than 300 km/h. But this time it is opposite. I had to accept the fact that other motorcycles were pulling away from me on the straights, which normally should not happen in the case of some competing brands.»
«But considering the circumstances, we are still in a good position. This also shows the potential of our package. From this perspective, qualifying went well for the whole team. Ryo has improved well despite his injury, even though on Wednesday evening it was still uncertain whether he would be able to race at the weekend. I am delighted for him that his health is progressing so well and that he is now on a par with Leon and me. He is also very important for the team. His fastest lap times here in Suzuka are in the 2´04 range. So, it is good to know that we can count on him on race day. However, qualifying was a bit unfortunate for me. First of all, the rear tyre played a role because I did not understand how much grip was available on the first lap. Nevertheless, I managed a mid 2´06, despite with traffic in the last sector. So, I had to slow down on my second lap to get some breathing space to riders in front of me. In the next lap, the red flag came out and again shortly before the end of the session. That is why I could not make the most out of the tyre. Nevertheless, I did a 2´06.3, which is still very good. Nevertheless, I am a little disappointed because I wanted to get under the 2´06 barrier. That was definitely my goal and it was also possible either. In the end, my team mates and I were within two tenths of a second of each other and because of the red flag, I was the slowest of us, for which I am not ashamed. It is only a pity somehow, because I would have liked to have been in the spotlight for that one lap on Saturday afternoon, even though my mates did a good job, because we are in eighth place for tomorrow’s race.»
«We know that we have good pace and can put in a good race. In our team, we have three fast riders, while many other teams only have two fast riders and one who does not quite reach that level, which is also the case with some good teams. So, I think we should be in a good position, even though today was even more complicated than the previous days. Our race bike was not working at all, which is why we had to switch to the second bike in free practice. The setup was supposed to be similar to the race bike, but everything felt very strange in free practice. After that, there was not much time left before the “Trail” started. So, I have the utmost respect for Leon and Ryo's performance on a bike that feels completely different, which should not be the case, but definitely it was, to achieve that performance in one lap. Above all, Leon did an incredible job after losing about half a second in the first sector but riding mega-strong in the second sector by being only slightly slower than the Honda and Yamaha factory riders. His time of 2´06.3 was okay. Nevertheless, with full power and an almost empty tank, the lap time should have been a second faster at least because a mid 2´05or lower would have been the goal. But as I said, we are struggling with some massive problems. Nevertheless, we are still in the game, even though it is important to find a solution for today's problem, which was really big. Hopefully, tomorrow we will have a bike that works and can go the distance. In any case, I am looking forward to my third eight-hour race in Suzuka, which I want to enjoy right up to the finish line.»
#2025Suzuka8Hours: Rangliste «Top 10 Trail»
1 Honda HRC (Takumi TAKAHASHI, Johann ZARCO) / Honda CBR1000 RR-R-SP / 2´04.290
2 YAMAHA RACING TEAM (Katsuyuki NAKSUGA, Jack MILLER, Andrea LOCATELLI) / Yamaha YZF R1 / 2´04.316 +0.26
3 AutoRace Ube Racing Team (Naomichi URAMOTO, Loris BAZ, Davy TODD) / BMW M 1000 RR / 2´05.001 +0.711
…
8 SDG-Ducati Team KAGAYAMA (Ryo MIZUNO, Marcel SCHRÖTTER, Leon HASLAM) / Ducati Panigale V4R / 2´06.323 +2.033
#2025Suzuka8Hours: Der Zeitplan (MESZ):
Freitag, 1. August: 01:30 - 03:30 Free Practice
Freitag, 1. August: 05:00 - 05:20 Official Qualifying Session 1 Rider BLUE
Freitag, 1. August: 05:35 - 05:55 Official Qualifying Session 1 Rider YELLOW
Freitag, 1. August: 06:10 - 06:30 Official Qualifying Session 1 Rider RED
Freitag, 1. August: 08:30 - 08:50 Official Qualifying Session 2 Rider BLUE
Freitag, 1. August: 09:05 - 09:25 Official Qualifying Session 2 Rider YELLOW
Freitag, 1. August: 09:40 - 10:00 Official Qualifying Session 2 Rider RED
Freitag, 1. August: 11:30 – 12:30 Night Practice
Samstag, 2. August: 07:15 - 08:00 Free Practice
Samstag, 2. August: 08:30 - 09:00 «Top 10 Trail»
Sonntag, 3. August: 01:30 - 02:15 Warm Up
Sonntag, 3. August: 03:40 Race Starting Procedure
Sonntag, 3. August: 04:30 - 12:30 Race