#EstorilWorldSBK: Zufrieden mit dem sechsten Platz, nicht ganz mit erstem Rennen

Wie schon mehrmals in dieser Saison wurde Marcel Schrötter im Samstagsrennen in Estoril schneller und stärker, je länger das Rennen dauerte.

Als der zweite Tag der vorletzten WM-Runde des Jahres auf dem Circuito do Estoril unweit von Lissabon begann, war das Wetter nur wenig freundlicher als am Vortag. Ein wolkenverhangener Himmel und immer wiederkehrende Regentropfen waren ein unangenehmer Spielverderber, der im Warm-up ignoriert werden musste. Zudem war die Strecke um diese Zeit noch völlig nass von nächtlichen Regenschauern.

Bis zum Start des ersten Rennens des Wochenendes um 15:15 Uhr Ortszeit hatte sich das Wetter jedoch deutlich gebessert. Endlich übernahm die Sonne das Kommando am portugiesischen Himmel. Nach nur wenigen Runden im Trockenen am Freitagnachmittag in der Superpole war die Abstimmung der Rennmaschine keine leichte Aufgabe.

Marcel Schrötter hatte in den ersten Runden grosse Mühe, den Hinterreifen unter Kontrolle zu halten. Nachdem er sich auf die Situation eingestellt hatte, gehörte der 31-jährige Routinier aus Oberbayern zu den Schnellsten auf der Strecke. In rasantem Tempo überholte er seine Kontrahenten und stürmte bis auf den fünften Platz vor. Im Endspurt wurde Schrötter von seinem MV Agusta Markenkollegen Federico Caricasulo noch abgefangen und auf den sechsten Platz verwiesen.

#23 Marcel SCHRÖTTER (MV Agusta Reparto Corse, MV Agusta F3 800 RR)
Startplatz 12 / Rennen 1: P6

"Das Ergebnis des ersten Rennens kann man so hinnehmen. Vom zwölften Startplatz auf den sechsten Platz nach vorne zu kommen, damit bin ich zufrieden. Trotzdem haben wir in der Anfangsphase wieder ein besseres Ergebnis verspielt. Nachdem mein Start im Grossen und Ganzen in Ordnung war und ich gut in der Gruppe lag, hatte ich beim Herausbeschleunigen aus der Schikane einen riesigen Highsider. Zum Glück konnte ich einen Sturz vermeiden. Am Anfang hatte ich gar kein gutes Feedback vom Hinterreifen. Der frische Reifen war schwer zu kontrollieren, denn sobald ich Gas gab, rutschte er plötzlich extrem weg. Deshalb musste ich in einer Situation den Highsider abfangen, wodurch eine Lücke nach vorne entstand und gleichzeitig meine Verfolger in Angriffsposition kamen. Dadurch habe ich schnell drei bis vier Sekunden auf die Fahrer vor mir verloren, und dann noch mehr, weil ich in den folgenden Runden in Positionskämpfe verwickelt war. Das war nicht ideal. Ausserdem brauchte ich die ersten Runden, um mich an die trockenen Bedingungen zu gewöhnen. Ich bin an diesem Wochenende bisher nur vier Runden im Trockenen gefahren. Später konnte ich mich dann Platz für Platz nach vorne kämpfen und wurde immer schneller."

"Unter den gegebenen Umständen fuhr ich manchmal sehr gute Rundenzeiten und konnte eine grosse Lücke nach vorne schliessen, obwohl es hin und wieder wilde Slides gab. Manchmal waren es sogar fast Highsider. Trotzdem konnte ich in dieser grossen Gruppe alle Fahrer überholen, bis ich in der letzten Runde auf Platz fünf lag. In dieser Position ging ich auf die Zielgerade, wurde aber leider noch vor der Ziellinie von unserem Markenkollegen überholt. Das ist natürlich sehr bitter, weil ich den internen Kampf um den besten MV Agusta Fahrer verloren habe. Abgesehen davon denke ich, dass ich trotz der missglückten Anfangsphase immer noch der beste unserer Marke auf der Strecke war. Aber es war ähnlich wie in Aragón. Ich vermisse ein bisschen Topspeed bzw. ein bisschen mehr Motorleistung. Es tut halt ein bisschen weh, dass ich für meinen Markenkollege auf der Geraden leicht zu überholen war. Aber es ist, wie es ist, und für morgen haben wir uns auf den siebten Startplatz verbessert, was gut ist. Jetzt, da wir gute Daten und Informationen haben, werden wir versuchen, das Motorrad zu verbessern. Dann hoffe ich, dass wir im zweiten Rennen vom Start weg in der Gruppe mitkämpfen können und auch ein Auge auf Valentin Debise haben werden, mit dem ich um den vierten Platz in der Gesamtwertung kämpfe."

EN: Happy with sixth place, but not quite with the whole race

As has been the case several times this season, Marcel Schrötter got faster and stronger in Saturday's race at Estoril the longer the race went on.

When day two of the second-last race weekend of the year began at the Circuito do Estoril not far from Lisbon, the weather was only a little bit more kind than on the previous day. A cloudy sky and recurring raindrops were an unpleasant spoilsport that had to be ignored in this morning’s warm-up session. What's more, the track was still completely wet from overnight showers at this time of day.

However, the weather had improved significantly by the time of Race 1 which got underway at 15:15 local time. The sun finally took command of the Portuguese sky though, after just a few laps in dry conditions on Friday afternoon in Superpole, setting up the bike was no easy task.

Marcel Schrötter had great difficulties keeping the rear tyre under control during the first few laps. Once he had adjusted to the situation, the 31-year-old veteran from Upper Bavaria was one of the fastest riders on track. He overtook his rivals at breakneck speed and stormed up to fifth place. In the final sprint, however, Schrötter was caught by his MV Agusta brand colleague Federico Caricasulo and relegated to sixth place.

#23 Marcel SCHRÖTTER (MV Agusta Reparto Corse, MV Agusta F3 800 RR)
Grid position 12 / Race 1: P6

"Today’s result of the first race is acceptable. To move up from twelfth on the grid to sixth place is something I am happy with. Nevertheless, we again squandered a better result in the early stages. After my start was generally okay and I was well in the group, I had a huge highsider when accelerating out of the chicane. Fortunately, I was able to avoid a crash. At the beginning I did not have any good feedback from the rear tyre. The fresh tyre was difficult to control, because as soon as I accelerated, it suddenly started to slide extremely. That is why I had to intercept the highsider in one situation, which created a gap to the front and at the same time my pursuers got put in a position to attack. As a result, I quickly lost three to four seconds on the riders in front of me, and then even more because I was involved in battles for positions on the following laps. That was by far not ideal. I also needed the first few laps to get used to the dry conditions because I have only done four laps in the dry so far this weekend. Later on, I was able to fight my way forward place by place and got faster and faster."

"Under the given circumstances, I sometimes set very good lap times and was able to close a big gap to the group, although there were wild slides from time to time. Sometimes there were even almost highsiders. Nevertheless, I was able to pass all the riders in this large group until I was in fifth place on the last lap. I went onto the home straight in this position but was unfortunately overtaken by our brand colleague before the finish line. This is obviously very bitter because I lost the internal battle for being best MV Agusta rider today. Apart from that, I think that I was still the best of our brand on track despite the unsuccessful start. But it was similar to Aragón. I miss a bit of top speed and a bit more engine power. It just hurts a bit that I was easy to got passed for my brand colleague on the straight. But it is what it is, and we have improved to seventh on the grid for tomorrow, which is good. Now that we have good data and information, we will try to improve the bike. Then I hope that we can fight in the group from the start in the second race and also keep an eye on Valentin Debise, with whom I am fighting for fourth place in the overall standings."

#EstorilWorldSBK - WorldSSP Superpole:
1 Yari MONTELLA / ITA / Barni Spark Racing Team / Ducati Panigale V2 / 1´41.318
2 Adrian HUERTAS / SPA / Aruba.it Racing WorldSSP Team / Ducati Panigale V2 / 1´41.698 +0380
3 Stefano MANZI / ITA / Pata Yamaha Ten Kate Racing / Yamaha YZF R6 / 1´41.925 +0.607

12 #23 Marcel SCHRÖTTER / GER / MV Agusta Reparto Corse / MV Agusta F3 800 RR / 1´43.242 +1.924

#EstorilWorldSBK - WorldSSP Rennen 1 (18 Runden):
1 Yari MONTELLA / ITA / Barni Spark Racing Team / Ducati Panigale V2 / 30´18.316
2 Adrian HUERTAS / SPA / Aruba.it Racing WorldSSP Team / Ducati Panigale V2 / +1.321
3 Stefano MANZI / ITA / Pata Yamaha Ten Kate Racing / Yamaha YZF R6 / +5.391

6 #23 Marcel SCHRÖTTER / GER / MV Agusta Reparto Corse / MV Agusta F3 800 RR / +22.603

WorldSSP Stand:
1 Adrian HUERTAS / SPA / Ducati / 390
2 Yari MONTELLA / ITA / Ducati / 354
3 Stefano MANZI / ITA / Yamaha / 340

5 #23 Marcel SCHRÖTTER / GER / MV Agusta / 198

#EstorilWorldSBK - WorldSSP Zeitplan für Sonntag, 13. Oktober (MESZ):
10:40 - 10:50 Warm Up
16:15 Rennen 2 (18 Runden - 75,276 km)